Speaker
Description
Der Wert von datenbasierten wissenschaftlichen Analysen ist in Zeiten von Krisen besonders offensichtlich. Umso gravierender machen sich Defizite in der deutschen Datenlandschaft bemerkbar, wenn erforderliche Daten nicht zugänglich oder erst gar nicht vorhanden sind. Dies erschwert nicht nur eine evidenzbasierte Politikberatung, sondern birgt große Nachteile für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Das nun geplante Forschungsdatengesetz soll daher Abhilfe schaffen. Bereits im Juni 2022 formulierte der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) in einem Positionspapier Eckpunkte für das geplante Forschungsdatengesetz. Darin fordert der RatSWD insbesondere einen diskriminierungsfreien Zugang zu Daten für die Wissenschaft sowie Vertraulichkeit von Forschungsdaten. Was jetzt für die Umsetzung des Gesetzes zentral ist, um eine ganzheitliche Verbesserung für die Wissenschaft zu erreichen, wird Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans in ihrem Vortrag kritisch beleuchten.
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Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) berät seit 2004 die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der Forschungsdateninfrastruktur für die empirischen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Der RatSWD ist Teil des Konsortiums für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).
Er versteht sich als institutionalisiertes Forum des Dialoges zwischen Wissenschaft und Datenproduzenten und erarbeitet Empfehlungen und Stellungnahmen. Dabei engagiert er sich für eine Infrastruktur, die der Wissenschaft einen breiten, flexiblen und sicheren Datenzugang ermöglicht. Diese Daten werden von staatlichen, wissenschaftsgetragenen und privatwirtschaftlichen Akteuren bereitgestellt. Derzeit hat der RatSWD 42 Forschungsdatenzentren (Stand: September 2023) akkreditiert und fördert deren Kooperation.