25–26 Sept 2025
Universität Leipzig, Institutsgebäude
Europe/Berlin timezone

In einer Zeit, in der unverhüllte Machtausübung und offenes Verfolgen egoistischer Interessen die Weltpolitik zu bestimmen scheinen, machen sich die Folgen des Klimawandels und der Rückgang der Biodiversität zunehmend deutlich bemerkbar, und die Prognosen der Umweltwissenschaften lassen befürchten, dass in Zukunft alles noch viel schlimmer wird. Die Zweifel an der Möglichkeit einer Großen Transformation in Richtung Nachhaltigkeit wachsen.
In diesen Zeiten bedarf das Engagement für eine Nachhaltige Entwicklung der Geduld, der Aus- dauer und des lange Atems. Solche Eigenschaften entspringen nicht allein aus rationaler Einsicht. Als der damalige Papst Franziskus vor zehn Jahren mit der Enzyklika Laudato si’ zu einer
ökologischen Umkehr aufrief, mahnte er alle Menschen guten Willens, Umweltkrise und soziale Ungerechtigkeit entschlossen anzugehen. Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht sind aus seiner Sicht die Kräfte, mit denen die Menschheit ihr heilsames Potenzial zur Bewältigung großer Krisen zum Einsatz bringen kann.
Ein religiöser Glaube, wie ihn Papst Franziskus fraglos voraussetzt, ist im Feld der Nachhaltigkeitsdiskurse keineswegs selbstverständlich. Zugleich darf nachhaltiges Handeln nicht durch Pessimismus und Resignation gelähmt werden. Hoffnung im Angesicht der ökologischen Zumutung ist
dabei keine naive Form des Optimismus, sondern entsteht durch den Durchgang durch Trauer, Verzweiflung und Wirklichkeitssinn.
Vor diesem Hintergrund geht es im Workshop um die Frage nach den Quellen von Zuversicht und Hoffnung. Was können wissenschaftliche und theologische Diskurse voneinander lernen? Welche Rolle spielen Werte, Narrative und spirituelle Dimensionen in der Nachhaltigkeitsdebatte?
Wie lassen sich Verantwortungsethik (Jonas), Zukunftsentwürfe (Bloch) und biblische Hoffnungsnarrative produktiv aufeinander beziehen? Und wie lassen sich interdisziplinäre Verständigungsräume schaffen, die analytisch präzise, kulturell anschlussfähig sind und gleichwohl offen bleiben für scheinbar unzeitgemäße Gesichtspunkte, wie sie die Glaubensüberzeugungen vieler religiöser Menschen prägen? In Impulsreferaten sowie Gruppen- und Plenumsdiskussionen werdenwir uns auf dem Workshop mit Fragen dieser Art auseinandersetzen.

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Ends
Europe/Berlin
Universität Leipzig, Institutsgebäude
Seminarraum 1
Grimmaische Str. 12, Leipzig
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