25 February 2025 to 1 March 2025
Building 30.95
Europe/Berlin timezone

Nachnutzung und bidirektionale Weiterentwicklung von Forschungssoftware

27 Feb 2025, 09:20
20m
Room 206 (Building 30.70)

Room 206

Building 30.70

Straße am Forum 6, 76131
Talk (15min + 5min) digital humanities Research Software in Digital Humanities

Speaker

Dennis Ried

Description

In den Jahren 2021–2024 wurden im Rahmen des DFG-Projekts „Henze-Digital“ etwa 700 Briefe digital ediert. Um das immense Pensum stemmen zu können, galt von Anfang an die Prämisse, keine eigene Softwarelösung zu schaffen, sondern die Nachnutzung einer bestehenden Forschungssoftware zu erproben. Im Bereich der Musikwissenschaft ein Novum. Durch den Forschungsstandort Detmold/Paderborn, an dem das Projekt angesiedelt war, lag es nahe die Forschungssoftware (WeGA-WebApp) und die Datenschemata (TEI-ODD) der Carl Maria von Weber-Gesamtausgabe (WeGA) zu adaptieren, da diese Infrastruktur seit über zehn Jahren (2011) am selben Standort entwickelt wird und (in der Musikwissenschaft) als State-of-the-Art gilt.
Da die WeGA-WebApp bereits die Forschungsdaten der WeGA verarbeiten kann, mussten nur die Anpassungen für Henze-Digital implementiert werden – so die Theorie. Das Problem: Die aus der Weiterentwicklung entstehende HenDi-WebApp sowie deren Ursprung (WeGA-WebApp) sollten eine stabile bidirektionale Verbindung aufweisen, während beide Produkte parallel weiterentwickelt wurden. Das Ziel: Die Anpassungen und Weiterentwicklungen, die im Rahmen von Henze-Digital nötig waren, sollten Synergieeffekte zwischen beiden Projekten erzeugen.
Ein erster Ansatz war den Quellcode der WebApp als git-fork zu modifizieren, um die Abhängigkeit zum Originalcode zu erhalten. Dies erwies sich schnell als untauglich, da tiefergehende Anpassungen in der Infrastruktur der Software eine Synchronisation mit dem Origin aus arbeitsökonomischer Sicht unmöglich machten. Durch die Einbindung des Quellcodes der WeGA-WebApp als git-submodule und einen komplexen build-Prozess (Apache Ant), bei dem große Teile der ursprünglichen build-Skripte verwendet wurden, entstand ein Workflow, durch den das methodische Konzept produktiv eingesetzt werden konnte. Die Integration dieses Prozesses in eine Gitlab-CI vereinfachte die Auslieferung der Software enorm.
Doch wie wird mit den Anpassungen am Code konkret umgegangen? Schließlich ist ein Bugfix in der HenDi-WebApp nur bedingt sinnvoll, wenn dieser Fehler in der WeGA-WebApp bestehen bliebe. Eine projektübergreifende Abstimmung der Entwickler war unumgänglich auch im Hinblick auf die Rückführung bzw. Implementierung neuer Features.
Im Vortrag soll der hier stark verkürzt und vereinfacht dargestellte Workflow im Detail vorgestellt werden. Ferner werden Ideen, Probleme und Lösungen kritisch reflektiert und zur Diskussion gestellt.

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