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Pflanzenschutz ist auf vielfältige Weise möglich: mit vorsorgender und angepasster Bewirtschaftung sowie mit mechanischen, biologischen oder chemischen Maßnahmen zur Minimierung von Schaderregern. Chemische Pflanzenschutzmittel werden von den Herstellern als der einfachste und günstigste Weg beworben. Ihre Wirkstoffe (Pestizide) haben allerdings auch die weitreichendsten Auswirkungen für die Umwelt, da sie regelmäßig zugleich auf Nicht-Zielorganismen auf den Flächen und in den Böden einwirken sowie durch Wind und Wasser auf andere Flächen und in Gewässer verfrachtet werden. Des Weiteren gehen von ihnen Risiken für die Gesundheit der Anwender und Anwohner sowie aufgrund der Rückstände auch für die Konsumenten behandelter Agrarprodukte aus. Ein nachhaltiger, d.h. dauerhaft umwelt- und gesundheitsgerechter Pflanzenschutz ist daher nur mit einer weitgehenden Minimierung des Pestizideinsatzes zu erreichen. Entsprechende Ziele bestehen auf europäischer und nationaler Ebene schon lange. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich verpflichtet, spätestens ab 2014 nur noch einen integrierten Pflanzenschutz zu erlauben, der nicht-chemischen Maßnahmen Vorrang einräumt (Art. 55 Verordnung 1107/2009/EG und Art. 14 Richtlinie 2009/128/EG).
Möckel, S., Gawel, E., Liess, M., Neumeister, L. (2021b), Wirkung verschiedener Abgabenkonzepte zur Reduktion des Pestizideinsatzes in Deutschland – eine Simulationsanalyse, https://www.gls.de/media/PDF/Presse/Studie_Pestizid-Abgabe_in_Deutschland_2021.pdf and www.ufz.de/index.php?de=36458, GLS Bank, 136 S.
Möckel, S., Gawel, E., Liess, M., Neumeister, L. (2021a), Pesticide tax in the EU - Various levy concepts and their impact on pesticide reduction, https://www.gls.de/media/PDF/Broschueren/GLS_Bank/Studien/Study_Pesticide-Taxes__2021_.pdf and https://www.ufz.de/index.php?en=36458, GLS Bank, 115 S.