Description
Das Interesse an und die Bedeutung von Forschungsdatenmanagement (FDM) nimmt seit einigen Jahren immer stärker zu. Damit einhergehend gewinnt auch die Frage nach der Vermittlung von Kompetenzen im Bereich FDM immer mehr an Bedeutung. So gibt es beispielsweise das etablierte Train-the-Trainer Konzept zum Forschungsdatenmanagement (10.5281/zenodo.10122152) sowie die Lernzielmatrix zum Themenbereich Forschungsdatenmanagement (FDM) für die Zielgruppen Studierende, PhDs und Data Stewards (10.5281/zenodo.8010617), die Grundlagen für die Gestaltung vieler Informations- und Schulungsangebote bilden. Bislang gibt es jedoch nur sehr wenige Konzepte, die ein inklusives respektive universelles Forschungsdatenmanagement forcieren. Also die Kompetenzvermittlung so gestaltet ist, dass möglichst viele Personen daran teilhaben können – unabhängig von persönlichen Voraussetzungen oder bevorzugten Materialien, Methoden und Settings. Ein zielführender Lösungsansatz kann sein, Schulungspersonal darin zu befähigen, am individuellen Wissensstand der Teilnehmenden anzuknüpfen und gezielt Angebote im Sinne von Empowerment zu schaffen, indem inklusive Zugänge zu universellen Lernräumen gestaltet werden.
Mit unserer Einreichung soll gezeigt werden, dass durch eine universelle Herangehensweise an die Kompetenzentwicklung im Bereich FDM der Zugang zu FDM für mehr Menschen erleichtert werden kann. Dabei wird eine Brücke zwischen der AG Kompetenzentwicklung der Landesinitiative FDM-SH und dem Projekt „FDM inklusiv und partizipativ gestaltet - Datenlotse“ (FDMi) geschlagen, indem die Erkenntnisse und Ergebnisse des Projekts FDMi auf die landesweite Kompetenzentwicklung übertragen werden. So soll anhand eines Best Practice Beispiels aus FDMi aufgezeigt werden, dass die Vermittlung von digitalen Kompetenzen und Data Literacy die Grundvoraussetzungen für ein inklusives Forschungsdatenmanagement sind. Die AG Kompetenzentwicklung wird sich bei der Erstellung und Aufbereitung von Materialien zum FDM daran orientieren, diese unabhängig von einrichtungsspezifischen Oberflächen und Tools (z. B. Moodle), aber auch mit Bewusstsein für unterschiedliche methodische Zugänge zu entwickeln. Dabei soll auf die vorhandenen Fähigkeiten und Interessen der Zielgruppe eingegangen werden und das Repertoire an Vermittlungsformaten und -methoden entsprechend breit gefächert sein. Beispielsweise indem die FAIR-Prinzipien über einen Präsenzworkshop oder ein E-Learning Format vermittelt werden, welche sich sowohl an der Strategie des kollektiven oder des selbstregulierten Lernens orientieren und sich der Methoden wie Gruppenarbeit oder Lernvideos bedienen können. Um dies zu ermöglichen, wird die AG Kompetenzentwicklung bei der Entwicklung des Informations- und Schulungsmaterials verschiedene Perspektiven mit einbeziehen und ein Bewusstsein für Barrieren entwickeln.
Das Ziel der Verbindung von FDMi und der AG Kompetenzentwicklung ist, Synergien zu nutzen und nachhaltig zur Verbesserung des Informations- und Schulungsmaterials beizutragen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein derartiges Unterfangen Mehraufwand in der Gestaltung von Material und Lehr-/Lernsettings erfordert. Eine frühzeige Einbeziehung von universellem FDM in die Entwicklung von Lehr-/Lernmaterial für FDM wird diesen Mehraufwand jedoch reduzieren, denn es werden sich Routinen und Selbstverständlichkeit dafür entwickelt. Zudem wird der Nutzen den Aufwand rechtfertigen, denn: Durch die Auseinandersetzung damit, wird das Personal aus der Kompetenzentwicklung für die Vielfalt der Möglichkeiten, Materialien für FDM aufzubereiten, sensibilisiert. Dies sorgt dafür, dass Lehrende und Lernende verschiedene Zugänge zu FDM nutzen können und dadurch im Themenbereich FDM empowert werden. Damit wird der Ansatz des Doing Inclusion genutzt, um von der Entwicklung bis zur Nutzung des FDM Materials Zugänglichkeit zu gewährleisten und so die Akzeptanz für universelle Formate zu steigern.